Toskana - ein italienischer Taum
Allein der Gedanke an die Toskana bringt uns doch zum Träumen.
Weite hügelige Landschaft erstreckt sich zwischen den rauen Apenninen bis zum
Tyrrhenischen Meer.
Geprägt von Olivenhainen und Pinien und den Weinbergen der Chianti-Region.
Bekannte Städte sind:
Florenz
- die Hauptstadt der Toskana. Berühmt durch Ihre Kathedrale mit
einzigartiger Architektur aus der Renaissance.
Kunstwerke von
Michelangelo (Statue David)
Botticelli (Die Geburt der Venus)
da Vincis (Die Verkündigung)
habt Ihr auch auf Fotos schon gesehen.
Aber allein der Name
"Florenz"
klingt nach Sonne und Süden und ist
untrennbar mit Italien verbunden.
Mit seinen 380.000 Einwohnern ist Florenz auch nicht so eine riesige Metropole, sondern
verspricht bei einem Besuch Beschaulichkeit und italienisches Flair - dolce vita.
Siena, bekannt durch seine mittelalterlichen Ziegelgebäude und den fächerförmigen Hauptplatz.
Hier steht das gotische Rathaus und der "Torre del Mangia".
Ein weißer Turm aus dem 14. Jahrhundert. Von hier hat man einen weiten Blick über die 17 historischen Bezirke der Stadt und die Toskana.
Lucca wiederum kennt man durch die gut erhaltene Stadtmauer aus der
Zeit der Renaissance. Das historische Stadtzentrum ist mit Kopfstein gepflastert und versetzt uns
in diese Zeit zurück. Genauso wie die imposanten Festungswälle.
In Lucca wurde auch der berühmte Komponist Puccini geboren.
Sein Geburtshaus ist heute ein Museum.
Unweit von Lucca befinden sich die Thermen am Hügel von Corsena.
Schwefel-Natrium-Kalkhaltiges Wasser kommt aus Quellen.
Das Wasser wird sowohl zum Trinken, als auch zum Baden genutzt.
Berühmte Kurorte und es finden sich berühmte Menschen hier ein.
Diese Städte sind auf jeden Fall eine Reise Wert -
Man sollte für diesen Besuch Zeit einplanen.
Die Vielfalt und die Größe der Städte, ihre Schönheit und vor allem
auch, sie zu erkunden, das braucht Zeit.
Was haben sie kulturell und geschichtlich zu bieten?
Auch wer sich nicht für Architektur interessiert, wird doch von den
gepflegten Häusern und Gartenanlagen begeistert sein.
Wir lieben diese alten, historischen Häuser.
Sie erzählen Geschichten, von den Menschen, die hier gelebt haben
und von Dingen, die hier passiert sind...
Aber natürlich lieben wir auch hier die tollen Cafés und Restaurants.
Die Spezialitäten die es hier gibt - nehmen wie doch alleine das
Gelato.
Gibt es irgendwo bessere Eiscreme als in Italien? Wahre Meister ihres Faches.
Alleine die Frage, wie viele Sorten es wohl gibt (?) beschäftigt mich.
In mir haben sie einen riesigen Fan gefunden.
... und dann haben wir noch die italienische Mode.
Ein schmückendes Beiwerk des Lebens, mit einer Selbstverständlichkeit getragen, wie es das
bei uns zu Hause leider nur selten gibt. Wie schade. Ist es doch Ausdruck von Lebensfreude.
UNSER ZIEL ist aber
Pisa.
Diese Stadt mit dem berühmten "Schiefen Turm".
Er ist DER besondere Touristenmagnet hier und möchte auch von uns
angeschaut werden.
Gehört er doch zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in ganz Italien.
Leider ist es aber so, dass unsere Zeit hier und heute begrenzt ist.
Wir sind auf der Durchreise ans Meer und freuen uns auf diesen Zwischenstopp.
Vom Fährhafen Livorno trennen uns nur 27 km - laut Google Maps.
Das schaffen wir in einer halben Stunde.
Das heißt, es ist nachmittags um 15:00 Uhr und wir haben noch ausreichend Zeit für eine Besichtigungsrunde.
...wir denken, es wird "nur" für den Turm und einen Cappuccino reichen.
Aber dieser Besuch ist schon eine Garant für das Ankommen in Italien.
Man kann auch die vielfältigen Angebote des Nahverkehrs nutzen, wenn man länger hier Urlaub macht. Dafür habe ich eine tolle Website entdeckt:
Rome2rio-wie komme ich von...nach...mit Bus-Bahn-Zug-Taxi-Auto.
Das Problem ist nämlich mal wieder,
wo parken wir.
Wir sind einfach in Richtung Turm gefahren und haben dort in einer Seitenstraße einen Platz gefunden.
Nur sind wir nicht alleine da. Viele Wagen und in Abständen von 20 m haben sich hier auf dem Fussweg
afrikanische Landsleute mit Waren niedergelassen, die sie verkaufen.
Es sind so Kleinigkeiten, Mitbringsel, die von den Touristen sowieso gekauft werden.
Etwa Küchenmagneten als Turm oder kleine schiefe Türme aus Stein.
Es gibt auch Regenschirme und Fächer.
Erlaubt oder nicht, werden diese Dinge hier angepriesen. Unverkennbar leben sie davon.
Egal was wir davon halten, es ist verdammt heiß und ich kaufe mir einen Fächer .
Er hat natürlich das Motiv von Pisa´s Turm und wird mir ein bisschen kühle Luft bringen und mich später an diesen Besuch und den Moment erinnern.
Mit einem Lächeln verspricht der Verkäufer, auf unser Auto Acht zu geben. Na das ist doch was.
Und tatsächlich, bei unserer Rückkehr hat er uns gleich versichert,
dass alles in Ordnung ist - keiner sich daran zu schaffen gemacht hat. Danke schön.
Wie haben es nicht weit zum "Schiefen Turm". Faktisch nur 3 Straßenzüge.
Wir schlendern an einem gepflegten Gelände mit Garten vorbei. Es gehört zum Krankenhaus.
Sehen opulenten Gebäude, die zur Universität gehören und kommen in eine kleine Gasse, von Cafés gesäumt und ein Blick nach oben, da ist er schon zusehen, das Wahrzeichen der Stadt der
"Schiefe Turm von Pisa".
...etwas Geschichte zu Pisa
Im Mittelalter war Pisa eine der vier Seefahrer-Republiken Italiens.
(neben Genua, Venedig und Amalfi).
Weiterhin habe ich gelesen, dass die Stadt mit eben den oben genannten Republiken
Lucca, Siena und Florenz in Konkurrenz stand.
1406 verlor Pisa seine Unabhängigkeit an Florenz.
Aus dieser Zeit stammt das Pisanische - eine besondere Stadtsprache,
die auch heute noch gesprochen wird und eine lebendige Schreibtradition hat (Scripta).
Solche historischen Hintergründe finde ich immer interessant und vielleicht
lest Ihr so etwas auch gerne.
Berühmte Söhne der Stadt sind Galileo Galilei - ...und Sie bewegt sich doch...
(der auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurde, weil er die These der Kirche anzweifelte,
dass die Erde eine Scheibe ist)
und Leonardo von Pisa - einer der bedeutendsten Mathematiker des Mittelalters.
Heute ist Pisa eine berühmte Universitätsstadt.
Aber nicht nur das, einige Eliteschulen des italienischen Staates haben ihren Sitz in Pisa.
90.000 Einwohner und davon 40.000 Studierende - also die Hälfte der gesamten Einwohnerschaft
sind Studenten. Jetzt könnt Ihr Euch vorstellen, was hier abgeht.
Hinzu kommen die Touristen.
Also, das Leben ist bunt und schön und vielfältig.
Die Leichtigkeit zieht sich durch die Straßen.
Überall junge Leute, Straßenmusik und die Cafés prägen die Atmosphäre.
Das ist richtig was für uns. Wir fühlen uns gleich wohl.
Die gute Laune der Italiener ist ansteckend.
Schauen wir doch auf das
Wahrzeichen der Stadt
wie er genannt wird, ist die Campanile des Doms.
Also der alleinstehende Glockenturm
auf der Piazza dei Miracoli.
Eintrittskarten gibt es über "getyourguide.de".
Die empfehle ich, da hier die Stornierung 100% kostenlos ist.
Pläne können sich ja bekanntlich ändern.
Eintritt: 18 Euro für alle über 11 Jahre
...etwas zum Bau und
zur Geschichte des Turms
Der Turm besteht aus 14.200 Tonnen weißen Carrara-Marmors.
Er hat sieben Glocken. ursprünglich nicht nur als Glockenturm gebaut, sondern bei Gefahr auch als Schutz für die geistliche Führung.
Jede Etage hat eine Tür in die äußere Säulengalerie, die aus je 30 Säulen besteht.
Im Gegensatz zu den zur damaligen Zeit gebauten Glockentürmen unterscheidet
er sich dadurch, dass er rund und nicht viereckig ist - so wie in Europa üblich.
12 Jahre nach der Grundsteinlegung 1173 - in der dritten Etage angekommen, begann sich der
Turm nach Südosten zu neigen.
100 Jahre "Baustopp".
Weiterbau von vier Etagen mit einem geringeren Neigungswinkel zum Ausgleich
der Schieflage.
Beendigung mit der Glockenstube dann 1372.
Der Untergrund ist aus Lehmmorast und Sand.
Wurde er doch am Rande einer ehemaligen Insel,
neben einem versandeten Hafenbecken errichtet.
Übrigens:
1992 wurden im 2. Geschoss 18 Stahlreifen zur Stabilisierung und
1993 im Fundament 900 Tonnen Bleibarren an der Nordseite als Gegengewicht eingelagert.
Wow! Aber das ist noch nicht alles.
1998 wurden Löcher in den Boden gebohrt und 50 m² Material entfernt.
So richtete der Turm sich von 5,5 Grand auf 4 Grad auf.
Damit geht man davon aus, dass der Turm für 300 Jahre sicher ist.
Total cool, im Inneren des Turmes hängt oben in der Mitte ein Pendel,
dieses berührt durch die Schieflage unten beinahe die Seitenwand.
Unglaublich, dass dieses Kunstwerk vollendet wurde und uns heute so zur Besichtigung
zur Verfügung steht.
UNESCO Welterbe seit 1987.
Je nachdem, wofür die Kraft ausreicht. Erklimmen von 295 Stufen in 55 Metern Höhe
oder bestaunen von unten.
Beides grandios und toll.
Der Dom (Kathedrale)
Santa Maria Assunta
ist ein ebenso imposantes Bauwerk.
Hier, im Museum, wird der Domschatz ausgestellt und kann bewundert werden.
...und das runde
Baptisterium
die Taufkirche des Domes,
ist das größte der Welt mit einem
Durchmesser von 33 Metern und eine Höhe von 54 Metern.
Was ist ein Baptisterium?
Diese Frage habe ich mir auch gestellt.
Früher durften Kinder nicht im Dom oder einer anderen Kirche getauft werden.
Der Grund hierfür, dass ungetaufte unter keinen Umständen eine Kirche betreten durften.
Auch nicht zur eigenen Taufe .
Deshalb baute man Kapellen für die Taufe. Lateinisch "baptizare".
...und hat so einen würdigen Rahmen für dieses Ereignis geschaffen.
In Pisa sieht man das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert und seit 1929 eine
Statue von Johannes dem Täufer.
Das besondere ist jedoch der Säulenarkadengang in der oberen Galerie.
Man erreicht ihn über 69 Stufen.
Von hier hat man einen grandiosen Blick hinaus und nach unten ins Baptisterium.
Eintritt: 5 €
Ebenso gehört die angrenzende Friedhofsanlage mit dem viereckigen Kloster zu den
Sehenswürdigkeiten rund um die Piazza dei Miracoli.
Kombitickets Baptisterium-Dom-Friedhofsanlage-Museum 8-9 €.
Ebenso zu buchen über musement.com
Sie werben mit Eintritt "Schiefer Turm und Kathedrale" - ohne Anstehen.
April-Oktober 10-20:00 Uhr - Juni bis Juli 09:00-21:00 Uhr.
Hier kann man eine Führung (2 Stunden - in italienisch, Englisch oder Französisch)
leider nicht Deutsch buchen.
Diese soll es ab 24-29 Euro geben.
(Quelle: wikipedia.com/ Florenz-toskana.de)
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Pisa Hinweis Aquädukt
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Turm mit Engel in Pisa
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Dom und Baptisterium zu Pisa
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Baptisterium Pisa
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Dom Pisa
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Der Turm und wir - Engel in Pisa
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So, wir haben es geschafft und stehen vor dem Turm.
Der Wahnsinn ist, dass er wirklich so unglaublich auffällig schief ist.
(und nicht umfällt)
Natürlich sind wir nicht allein hier. "Einige" andere, neugierige Touris
haben sich bereits hier versammelt.
Aber dieser Nachmittag ist wohl günstig, denn der Platz vor dem Turm
ist fast leer.
Es gibt natürlich diese lustigen Leute, die tolle Fotos machen.
...mit den tollsten Verrenkungen sorgen sie für ein Foto auf dem sie als "Superhero" den Turm festhalten.
Immerhin zaubern sie uns damit ein Lächeln auf´s Gesicht.
Wir machen auch ein paar Schnappschüsse...
...wie Ihr sehen könnt, sehen wir müde aus. Was heißt das?
Genau...Zeit aufzubrechen - zum Cappuccino-Trinken in´s Café - unser Lieblingsgetränk in Italien.
(außer Wein und Asti und sogar San Pellegrino lieben wir...)
Also erst einmal kehrt gemacht und das nächst schöne Café aufgesucht.
Es muss aber eins sein, wo wir den Turm im Auge haben.
...weil doch die Ansicht so schön ist und selten für uns...
Beim Cappuccino überlegen wir, ob unsere Füße fit und unsere Beine
stark genug sind, um den Turm zu besteigen.
Nach dem gemütlichen -Teil stürzen wir uns noch ein wenig ins Getümmel
und machten den Piazza dei Miracoli unsicher.
Den Turm haben wir letztendlich nicht von innen gesehen.
Zu viele Menschen zu lange Wartezeiten (zu viele Stufen).
Pisa hat natürlich noch weitere Museen und Sehenswürdigkeiten.
Eine davon liegt oder beginnt außerhalb der Stadt und meine Recherche
hat mich durch den Stein oben im Bild darauf gebracht.
Es handelt dich um das Aquädukt von Pisa. Erbaut im 16. Jahrhundert
auf Wunsch von Ferdinando I. de Medici..
Es besteht aus 954 Bögen, ist 5,7 km lang und führt von der kleinen
Stadt Asciano nach Pisa.
In Asciano gab es viele Wasserquellen und so wurde das kostbare Nass
zu den Menschen in die Stadt Pisa gebracht, um diese mit Wasser zu versorgen.
Führungen gibt es entlang des Aquädukts durch die wunderschöne
Landschaft angeboten von (Quelle: Hiking Tuscany)
Die Stadt Pisa selbst hat
vier historische Viertel
- San Martino
- Santa Maria
- San Francesco und
- Sant ´Antonio.
Der Fluss Arno schlängelt sich durch die Stadt.
Über ihn verbinden sich die Stadtviertel durch schöne Brücken.
Leider wurden sie alle im 2. Weltkrieg mehr oder weniger zerstört und mussten wieder aufgebaut werden. Berühmteste ist die Ponte di Mezzo - Brücke der Mitte.
Den Namen hat sie von ihrem-Standort bekommen. Sie ist die älteste der Stadt.
Hier findet jeden letzten Sonntag m Juni ein besonderes Spektakel statt.
Das "Gioco del Ponte", ein traditionelles, mittelalterliches Spiel.
Es ist ein Kampf um die Brücke. Die Spieler der gegenüberliegenden Stadtviertel versuchen den Teil der Brücke des Gegners zu erobern.
Am Ufer des Flusses gibt es die schönen alten Häuser in den Farben des Südens.
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der Fluss Arno in Pisa
Photo by: Viola Einert-Krug
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Besonders aufgefallen ist mir noch die kleine Kirche direkt am Fluss.
Santa Maria della
Spina
oder auch
Dornenkirche
genannt.
Diese Bezeichnung stammt daher, dass sie 1333 der Aufbewahrungsort
von einem
Dorn der Christuskrone
wurde.
Dieses Relikt musste später an die Kirche Santa Chiara abgegeben werden.
Dort ruht es noch heute in deren Kapelle, die zum gleichnamigen
Krankenhaus gehört.
So ein schönes und kunstvolles, kleines Gebäude mit großer Bedeutung und
schöner gotisch-italienischer Architektur.
Da sie so nah am Fluss steht, fiel sie mehrmals dem Hochwasser zum Opfer
und musste aufwändig restauriert werden.
Für heute müssen wir unseren Besuch leider beenden.
Wir bedanken uns für die Gastfreundschaft.
Auf uns wartet die Fähre nach Korsika.
(Wenn das auch ein lohnendes Ziel für Euch sein könnte, schaut gern in meinen Blogartikeln nach.
Dort findet ihr einen Vorstellung der Insel, jede Menge Tipps zu Anfahrt und Vorbereitung auf die Reise, sowie Fotos und Beschreibungen zu Sehenswürdigkeiten und Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten).
Auf dem Weg nach Livorno haben wir bedauert, dass wir nicht mehr Zeit hatten.
Beim nächsten Besuch werden wir noch näher hinschauen und noch tiefer in die Geschichte eintauchen.
Der Botanische Garten ist besonders berühmt. Für mich als Pflanzenfan ein lohnendes Ziel.
Beim nächsten Besuch, klettern wir auch unbedingt auf den Turm.
Jetzt freuen wir uns erst einmal auf Korsika.
Liebe Grüße - herzlichst Eure Viola