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Aufwachsen mit Hund

1. August 2021

Ein Hund - ein Freund?

Hunde sollen sicher nicht menschliche Freundschaften ersetzen und 
das können sie auch nicht.

Der soziale Umgang
Gehört zu einer menschlichen Freundschaft doch der Austausch auf geistiger Ebene.
Oder nennen wir es einfach Gedankenaustausch - das klappt mit einem Tier dann eher nicht.
Sicher fühlt ein Hund meine Stimmung und ist für mich da.
Gern würde ich von meinem Hund wissen wollen, was er erlebt hat und fühlt.
Das wäre sicher interessant.
Ich kann es zumindest meinem Hund erzählen, was mich erfreut und bedrückt.
Liebevoll und interessiert wird er mich anschauen und mir zuhören. 
Verstehen, vielleicht, aber mit dem Antworten sieht es dann schlecht aus.
Auch seine Meinung sagen oder einen guten Rat geben kann er nicht. 
Zwischenmenschlich - ist ein gutes Gespräch jedoch so wichtig.
Und das ist wohl in jeder Beziehung so. 
Nehmen wir den Austausch zwischen Partnern
Wenn er nicht funktioniert, ist die Harmonie in Gefahr und die Beziehung 
meist nicht von langer Dauer. Dazu kommt natürlich, dass beide ziemlich gleich "ticken" sollten. 
Quasselstrippe und Denker ? Schwierig. 
Ok. Es heißt auch: Gegensätze ziehen sich an - oder: 
Gleich und Gleich gesellen sich gern? 
In diesem Fall wird die Zeit das zeigen.
Eltern und Kind müssen sich unterhalten, sich damit einander zuwenden. 
Liebe und Verständnis lernen und haben oder auch Grenzen zeigen. 
...und damit als Familie zusammenwachsen.
Oder zwischen Kindern, die sich spielerisch austauschen und so voneinander lernen.
Sie erkunden die Welt gemeinsam, sehen die Dinge aber mit verschiedenen Augen und machen manches auf unterschiedliche Art und Weise. 
Das bildet auch die Kommunikation.
Oder beste Freundinnen/ Freunde
- ein super Thema. Daran kann ich mich noch so gut erinnern.
Nichts ist wichtiger und diese Freundschaft ist unersetzlich! 
Prägt sie doch unser
Erwachsenwerden. Alles wird besprochen und vor allem zum Thema Jungs oder Mädchen findet ein intensiver Austausch statt.
... Ein wichtiger Bestandteil der Pubertät und wichtig, diese Phase nicht allein meistern zu müssen.
Schön und lustig war diese Zeit, fast ohne Sorgen. Wäre da nicht nur der Liebeskummer ! 
Dabei ist und war es extrem wichtig, sich diesen von der "Seele" zureden. 
Gut, dass dann ein Freund da ist, bis diese Wunden im Herzen verheilt sind.
Leider ist die reale Freundschaft ein wenig ins Hintertreffen geraten.
 Der Austausch in den sozialen Medien ist leider oft nicht sozial! 
Alles wird zerredet und oft falsch dargestellt.
Durch die Kommentare und Beurteilungen aus "Aller Welt" entsteht oft so ein falsches Bild.
Und dieses ist geprägt durch böse Kommentare und Hass und führt zu Depressionen und zerstören das Vertrauen in die Menschheit und vor allen das Selbstbewusstsein. 
Der Ton ist oft so rauh und leider wird diese Kommunikation immer roher. Dabei kennen sich die "350 Freunde" nicht einmal persönlich! Es bleibt kein echtes gutes Gefühl mehr übrig. 
Schlimm ist, dass gerade die jungen Menschen diese Medien nutzen und keine Ahnung haben, was sie sich und anderen damit antun. Ihr Denken und ihre Persönlichkeiten sind doch noch nicht fertig". Sie müssen doch noch wachsen und sich bilden.
Ist das überhaupt noch möglich, bei diesem Umgang? 
Beängstigend, wie so ein Umgang auch in die Einsamkeit führt. 
(Hab kürzlich einen guten Slogan gelesen "350 Freunde bei Facebook und trotzdem einsam).
Eigentlich brauchen Kinder und Eltern einen Führerschein für den Umgang mit Medien. 
So, wie man auch in eine Hundeschule geht - womit wir wieder beim Thema sind.

Aber da sind wir schon bei der Gefühlswelt.
Zum Austausch von Gefühlen ist ein Hund sehr wohl auch geeignet.
Das Tier spürt, ober sein Mensch
 "gut drauf" ist, ob er bereit ist, mit ihm zu spielen oder zu kuscheln, oder er verzieht sich lieber in sein Körbchen, wenn er merkt, es herrscht gerade "dicke Luft". Hier ist es vor allem die Stimmlage und bestimmt
auch die Lautstärke der Stimme, 
die dem Hund das rüberbringt.
Im Gegensatz dazu ist aber klar, wenn Frauchen oder Herrchen nach Hause kommen, freut sich der Hund bedingungslos
Er hat nie schlechte Laune. 
Sollten wir uns nicht ein Beispiel daran nehmen?

Beispielhaft ist auch dass die bloße Anwesenheit und die Freude des Tieres dazu beitragen, dass sich unsere Laune schlagartig bessert. Unser Hund kann sogar unser Auto aus einiger
Entfernung erkennen und rennt dann "speady" durch das Grundstück in Richtung Garage.
Oder ist er ein ganz schlauer und nur auf das Leckerli aus, dass es nach der Streicheleinheit gibt?
Nein, er liebt uns und wir ihn, für dieses freudige Willkommen.
Bestimmt kann das jeder Hundebesitzer bestätigen.

Mit einem Hund aufwachsen
Wie ein Überraschungsei gestaltet sich unser Leben mit Hund.
Spiel und Spaß und eben Überraschungen - nur Schokolade gibt es nicht.
Dafür aber jede Menge Liebe und Verantwortung, die wir für den Hund übernehmen.
...und er für uns, will er doch "seine Familie" immer beschützen und bei ihr sein.

Hier eine kleine Aufschlüsselung. 
Was bringt es einem Kind, mit einem Hund aufzuwachsen:
Aspekte für einen Hund
- Spaß = mit dem Hund spielen und
  kuscheln
- Freude teilen - er wird es spüren und
   es durch herumtollen zeigen. 
- die Aufgabe = sich kümmern: Futter
   bereitstellen, Bürsten, Spazieren
   gehen usw.
- Verantwortung lernen = erst das Tier,
   dann ich, er ist auf meine Hilfe
   angewiesen.
- Freund = ein lebendiger
   Kummerkasten und Sorgenfresser -
   da kann man alles loswerden
- Trost - ihm kann ich vertrauen, er ist
   da, wenn andere mich im stich lassen
- nie allein = er ist für immer an meiner
  Seite, beschützt mich und macht gute
  Laune
- neue Freunde/ Kinder kennenlernen -
  die auch einen Hund haben.
- Teilen lernen = Zeit einteilen, so dass
   auch der Hund genug Zuwendung
   bekommt
- Egoismus bekämpfen = auch wenn ich
   gerade keine Lust habe, der Hund
   möchte raus.
- Einsamkeit gibt es nicht = wenn keine
  Freunde in der Nähe sind und auch
  Eltern manchmal keine Zeit haben -
  ich bin nicht allein, der Hund ist da.
- Gefühl von Sicherheit - er beschützt
   mich (egal wie groß er ist - schon das
   Bellen zeigt doch, das ist mein
   Herrchen - auf den passe ich auf)
- Stolz, ich habe einen Hund, ich kann
   Verantwortung übernehmen.
- Verständnis und Mitgefühl für andere
   fördern - ich darf ihn nicht
   vernachlässigen
- Freizeitbeschäftigung - mit dem Hund
- ich kann nicht zocken oder vor dem
  Fernseher/ Playstation oder am Handy
- bekämpft die Zappeligkeit - unter der
  heute leider so viele Kinder leiden
- zeigt neue Wege auf - ich will nicht
  vor dem Fernseher sitzen, draußen ist
  es besser. 
- Leben aktiv gestalten und sportlich
   sein - rennen, springen mit dem Tier.
- die Gesundheit fördern = Bewegung
   an frischer Luft
- das wiederum fördert die
  Konzentrationsfähigkeit
- Kreativität wird gefördert - neue Spiele
  für den Hund ausdenken und ihn
  erziehen
- vielleicht Besuch einer Hundeschule
- Zeit verbringen mit Gleichgesinnten
- Disziplin - habe als Aufgabe den Hund - fördert auch die Disziplin des Kindes
- Tierliebe und Sozialverhalten werden
   geprägt.

Die Liste ist ganz schön lang geworden und es gibt sicher noch mehr Aspekte,
warum das Aufwachsen mit einem Hund positiv zu werten ist. 

Was spricht denn jetzt gegen das Halten eines Hundes?

Das zu bedenken finde ich genauso wichtig - vor allem für das Wohl des Tieres.
- Tier-Allergie
- Platzfrage (keine großen Hunde in
   einer kleinen Wohnung) 
- zu wenig Zeit zum Kümmern 
   (schlimm für das Tier, wenn es viele
   Stunden allein verbringen muss,
   Das Tier wird dann nicht geistig und
   körperlich gefordert,
   wird dann anfälliger für Krankheiten,
   kann depressiv oder sogar aggressiv
  werden.
- Kosten - Tierarzt - Futter - Fellpflege -
  Ausstattung - Hundesteuer.
- Angst vor Hunden 

Das sind alles schwerwiegende Gründe gegen einen Hund.
Es muss also wohl überlegt sein, ob man sich einen Hund in die Familie holt.
Alle Familienmitglieder müssen sich einig sein. Jeder muss den Hund mögen und auch Zeit mit ihm verbringen wollen. Alle sollten sich im Klaren sein, dass es eine Menge Verantwortung für jeden in der Familie und an jedem Tag bedeutet. 
Ein Tier ist kein Spielzeug, dass man nur bei Bedarf einmal "benutzt".
Einmal heiß geliebt und dann einfach in den Schrank gestellt. 
Nichts ist schlimmer, als das Tier wieder abgeben zu müssen. 
Das kann schlimme Folgen für die Psyche des Hundes haben.

Vor der Entscheidung für einen Hund - geht doch einfach in Euerm Tierheim vorbei.
Besser noch, geht auch rein!
Schaut Euch die armen Tiere an, wie sie leiden in Ihren Käfigen.
Vielleicht ist ja sogar eins für Euch dabei. Denn sie suchen alle neue Herrchen.
Dort bekommt Ihr auch die richtige Beratung und dürft mit dem Hund Gassi gehen.
Ein Test, ob Ihr Euch versteht. So lässt sich auch feststellen, ob der Hund zu Euch passt und Ihr zu dem Hund. 
Nicht jeder Hund ist für jeden geeignet. Dort könnt Ihr auch wichtige Hinweise zum Charakter des Tieres bekommen. Die meisten Leute entscheiden sich aufgrund des Aussehens für eine bestimmte Rasse. Aber hier ist eine ausreichende Information unerlässlich.
Vor allem wenn man Kinder hat. Gibt es doch regelrechte Familienhunde.

Jetzt ist mir noch die Tatsache zu Ohren gekommen, dass viele Familien sich in Zeiten von Corona eine Hund angeschafft haben. Leider ist ein Großteil davon wieder im Tierheim
gelandet. Jetzt, wo das Leben wieder in relativ geordneten Bahnen läuft, kann jeder wieder seinen Hobbys nachgehen. Da ist für einen Hund wohl kein Platz mehr. Wie traurig und grausam.

Wir haben unseren Hund auch vor vielen Jahren aus dem Tierheim gerettet.
Liebevoll und dankbar lebt er seitdem bei uns. Und wir sind sehr froh, dass wir ihn haben.

Bis zum nächsten Mal - herzlichst - Eure Viola

Hund im Gras- golden Retriever
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